Das folgende Unfallbeispiel macht deutlich, dass Sauerstoffmangel durch chemische Reaktionen auch über Nacht entstehen kann!
Diesem Unfallfallbeispiel liegt ein realer Unfall aus der Praxis zugrunde. Neben den beschriebenen Versäumnissen kann deshalb auch die verwendete PSA unvollständig sein und nicht den Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Die Mitarbeiter erstickten. Der Kesselwagen wurde nicht vollständig entleert. Die im Wagen verbliebenen Reste an Rapsölgasen oxidierten mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft, so dass der Sauerstoffgehalt im unteren Bereich des Wageninneren unter 10 Vol.-% lag.
Die drei tödlich verunglückten Mitarbeiter lagen komplett in der sauerstoffarmen Atmosphäre. Das Beispiel zeigt, dass Sauerstoffmangel in vielen Fällen völlig unerwartet auftritt!
Es wurden keinerlei Schutzmaßnahmen getroffen, da man von einem leeren Behälter ausging. Auch die Rettung war unzulänglich.
Durch Freimessen hätte sich gezeigt, dass weitere Reinigungs- oder Lüftungsmaßnahmen notwendig gewesen wären. In einem Erlaubnisschein hätten diese Maßnahmen dokumentiert werden müssen.
Die Mitarbeiter hätten Rettungstechnik zum Einfahren benutzen und kompetente Personen zum Retten hinzuziehen sollen (Sicherungsposten, Werkfeuerwehr).